Wie Sie Ihre Bewerbung passend zum Stellenangebot formulieren

Das Bewerbungsschreiben ist bei der Jobsuche die persönlichste Seite der Bewerbungsunterlagen. Umso wichtiger ist es, damit den möglichen Arbeitgeber sofort zu überzeugen. Nur wenn das gelingt, werden die anderen Unterlagen überhaupt gelesen. Viele Bewerber machen den Fehler, ein standardisiertes Schreiben zu schicken. Doch der Empfänger muss deutlich sehen, dass sich der Interessent tatsächlich mit den Anforderungen beschäftigt hat. Wichtig ist vor allem, exakt auf die im Stellenangebot genannten Punkte einzugehen.

 

Jobsuchende müssen im Anschreiben deutlich machen, warum ausgerechnet sie für die Stelle geeignet sind und welche Qualifikationen dem Unternehmen nützen. Von den Anforderungen in einer Anzeige sollten Bewerber mindestens 70 Prozent erfüllen. In den restlichen 30 Prozent wird dargestellt, warum man in dieses Tätigkeitsfeld wechseln möchte. Dennoch gilt die Zauberformel KISS – Keep It Short and Simple. Das Anschreiben sollte nicht länger als eine Seite sein.

 

Die Stellenanzeige verrät viel über das Unternehmen

 

Wer sich eingehend mit der Stellenanzeige befasst, dem wird das Schreiben leichter fallen. Die Annonce selbst verrät oft schon viel über das Unternehmen: Ist eine Anzeige zum Beispiel groß und auffällig gestaltet, kann der Interessent davon ausgehen, dass die zu besetzende Stelle eine Schlüsselposition in dem Unternehmen ist. Wird der Bewerber gar geduzt, ist der Umgang offensichtlich locker und unkompliziert. Werden viele steife Formulierungen verwendet, sollte auch das Anschreiben formal gehalten werden. Schon im Vorfeld überlegt sich der Bewerber am besten, welcher Unternehmensstil zu ihm passt.

 

Im Anschreiben ist es wichtig, auf die so genannten „Muss“-Kriterien einzeln einzugehen. Ein Tipp: Je ausführlicher in der Anzeige eine Tätigkeit beschrieben wird und je weiter oben sie aufgelistet ist, desto wichtiger ist sie für den Job. Oftmals wird die Voraussetzung durch Worte wie „zwingend erforderlich“ oder „unabdingbar“ betont. Bewerber sollten im Vorfeld kritisch prüfen, ob sie diese Kriterien wirklich erfüllen: Sucht das Unternehmen einen IT-Profi, bringt es nichts, auf seine „guten“ Computerkenntnisse hinzuweisen.

 

Genau auf Wünsche und Anforderungen eingehen

 

Bei Forderungen nach „Teamfähigkeit“ reicht es nicht, zu erklären, dass man gerne mit Menschen arbeitet. Vielmehr muss der Interessent beschreiben, was er bisher im Team geleistet hat und gute Beispiele nennen. Wenn ein Unternehmen einen „belastbaren Mitarbeiter“ sucht, macht die Formulierung „Ich bin belastbar“ wenig Sinn. Wichtig ist, zu dokumentieren, wie die Belastbarkeit in früheren Tätigkeiten unter Beweis gestellt wurde. Generell gilt: Wer sich bewirbt, sollte auf jede gewünschte Soft Skill mit ein paar Worten eingehen. Ob der Bewerber zusätzlich ehrenamtliche Tätigkeiten oder Hobbys erwähnen sollte, hängt davon ab, ob sie zur Stellenbeschreibung passen.

 

Immer wieder kommt es vor, dass die Anforderungen in Stellenanzeigen nur vage formuliert sind. Wer unsicher ist, was sich zum Beispiel unter „Bereitschaft zur Schichtarbeit“ verbirgt, sollte sich nicht scheuen, beim Unternehmen direkt nachzufragen. Wer bereits persönlichen Kontakt hatte, kann dies anschließend im Bewerbungsschreiben aufgreifen und sich im Einleitungssatz für die telefonische Auskunft bedanken.

 

Generell gilt: Wer sich seiner ganz persönlichen Stärken und Vorzüge bewusst ist und diese entsprechend darstellt, spiegelt dies auch bei der Bewerbung wider. Über eines müssen sich Bewerber im Klaren sein: Erfahrene Personaler lesen mehr aus einem Bewerbungsanschreiben heraus als Ungeübte vermuten.

 

Autorin: Manuela Gotthartsleitner-Wagner

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