Als Bauherr benötigen Sie unabdingbar eine Bauherrenhaftpflichtversicherung. Sie schützt gegen Unglücksfälle auf der Baustelle während der Bauphase. Dieses Risiko ist wahrscheinlich auch in Ihrer privaten Haftpflichtversicherung abgedeckt, aber meist nur bis zu einer Bausumme von 50.000 Euro. Da die Bausummen bei Immobilien regelmäßig höher sind, empfiehlt sich der Abschluss einer eigenständigen Bauherrnhaftpflichtversicherung. Die Kosten sind im Verhältnis zum Baukostenaufwand und zu potentiellen Schäden gering. Die beste Baufinanzierung ist schließlich nutzlos, wenn Schäden Dritter ausgeglichen werden müssten.
Als Bauherr obliegt Ihnen die Verkehrssicherungspflicht für die Baustelle. Sie schaffen eine Gefahrenstelle und müssen dafür Sorge tragen, dass niemand zu Schaden kommt. Ein Hinweisschild „Baustelle betreten verboten“ reicht nicht aus, um Sie abzusichern. Es ist Ihre Aufgabe, einen geschlossenen Bauzaun um die Baustelle aufzustellen, Gräben und Gruben abzusichern und Personen gegen herab fallende Bauteile zu schützen. Sie können zwar die Bauaufsicht einem Bauleiter oder einem Architekten übertragen, aber auch dann dürfen Sie sich nicht auf einen absoluten Schutz verlassen. Im Verhältnis zu Dritten bleiben Sie Bauherr und verkehrssicherungspflichtig. Ihnen verbleibt allenfalls ein Regressanspruch gegen den Bauleiter.
Eine Baustelle wird von vielen Personen besucht. Bauarbeiter, neugierige Verwandte, spielende Kinder und Nachbarn müssen vor Schäden bewahrt werden. Bauen in Eigenleistung und Nachbarschaftshilfe sind ebenfalls versicherbar. Die Versicherung kann in vielerlei individuellen Varianten mit unterschiedlicher Deckung abgeschlossen werden. Die Bauherrenhaftpflicht entlastet Sie auch im Schadensfall, indem sie die Regulierung berechtigter und die Abwehr unbegründeter Forderungen übernimmt. Vor dem Abschluss der Police sollten Sie online die einzelnen Angebote für die Bauherrenhaftpflichtversicherung in einem Vergleich gegenüberstellen, um die beste Police zu finden.