Der Wunschbaum: Brauchtum, Touristen-Magnet und Attraktion auf der Hochzeit

Vor vielen Generationen entwickelte sich im hinduistischen Raum ein mystischer Brauch, um Wünschen mehr Ausdruck zu verleihen: Der Wunsch wird auf einem Zettel niedergeschrieben und anschließend am Zweig eines Baumes befestigt.

Der Mythos des Wunschbaums ist in manchen Ländern wie China oder Japan schon lange Tradition. Aber auch in Deutschland setzt sich dieser Brauch mehr und mehr durch. Kein Wunder, denn Wünsche geleiten uns durch den Alltag, bestimmen unsere Ziele, geben unseren Gebeten oder Hoffnungen eine Richtung.

Der Brauch zeigt auch unseren Respekt vor den rauschenden Riesen. Bäume waren schon von je her tief in den verschiedensten Kulturen verwurzelt. Der kabbalistische Lebensbaum oder das keltische Baumhoroskop gehören zu den prominenten Beispielen der Baumverehrung. Der Wunschbaum ist bei uns noch vergleichsweise unbekannt. Daher stellt sich die Frage, ob er sich ebenso etablieren kann wie z.B. die Astrologie und Horoskope , oder ob es nur ein nur ein Trend bleibt.

Prognosen für eine wachsende Beliebtheit in Deutschland stehen allerdings gut. Galt bei den Kelten noch die Buche als Wunschbaum, kann es hierzulande schon mal eine Linde sein, die sogar für regionale Schlagzeilen gesorgt hat.

Diese Linde steht in Berlin, im Volkspark Friedrichshain. Im Sommer 2013 tanzten noch hunderte Zettel an ihren Zweigen mit den Blättern im Wind. Jedoch hat das Wünschen in den Jahren nachgelassen. Trotzdem gilt er als Geheimtipp bei Touristen, und ist einen Besuch wert.

Ein weiterer Wunschbaum versteckt sich in der schwäbischen Alp am Pfullinger Berg. Jedoch verrät er sich durch ein knorriges Gesicht, das in seinen zerfurchten Stamm geschnitzt wurde.

Zudem werden immer wieder Aktionen mit Wunschbäumen veranstaltet, vor allem als Highlight für Kinder zu Weihnachten oder zu anderen besonderen Anlässen.

Dann noch eine außergewöhnliche Idee zu Hochzeiten: Gäste übermitteln ihre Wünsche an das Brautpaar nicht nur persönlich, sondern hängen sie auch als schöne Erinnerung an einen Wunschbaum, der auf der Hochzeit aufgestellt wird.

Wie immer man den Wunschbaum auch sieht, ob nun spirituell, als Event oder als das ‚etwas andere‘ Geschenk. Er macht unsere Wünsche greifbarer und erinnert uns daran, an sie zu glauben. Denn Wünsche sind ein fester Bestandteil unserer Identität.

Bild: Bigstockphoto.com / 2shrimpS

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